Eigentlich… eigentlich wollte ich bis heute mit meiner Arbeit fertig sein. Dh,eine Woche durch die Lande ziehen,relaxen und ein wenig Tauchen.
Eigentlich wollte ich in den Bergschulen das zusätzliche Essen besprochen und die Gelder verteilt haben; außerdem hatte ich vor,ein fast zerstörtes Dorf aufzusuchen. Dort hatte ich im Januar für den Aufbau Gelder,Nägel,Gras für Dächer und Holz zum besorgt.
Aber es kam ganz,ganz anders:
Zur Zeit sitze ich auf dem Balkon eines wunderschönen Bambushauses,am Hang über dem Eingeboreneninternat Tugdaan ( GPS N 13°15.955′ E 121°05.044′ ),nahe der Ortschaft Paitan. Um mich herum wucherndes Grün aus Mangobäumen,niederen Bananenstauden,rotblühenden Hibiskussträuchern,troptisch gefärbte Schmetterlinge überall … und gelegentlich rennen noch kleine Schweine aus dem nahe gelegenen Dorf durch den Garten… keiner regt sich auf… Eingebettet in die der kontrollierten Wildnis sind die Wohnhütten der Schüler. Aber: das Internat ist fast leer. Die kommende Woche sind Ferien und alle Kinder und Jugendliche sind heimgefahren; nicht alle : drei Kinder sind dageblieben,weil sie zu weit wegwohnen und kein Geld für die Heimfahrt haben,darunter ein 14 -und 15 jähriges Geschwisterpäarchen (sehen aus wie 10 Jahre…),welches ers seit Juni hier zur Schule geht und spezielle Feldarbeiten lernt. Sie waren seither nicht zu Haus,einem Bergdorf im Süden Mindoros…viel Heimweh…
Ich denk,ein Teil eures Geldes war gut angelegt,als ich es ihnen ermöglichte,zu ihren Eltern zu fahren. Ihr hättet die strahlenden Gesichter sehen sollen!!! Ab morgen Früh werden sie etwa 8 Stunden per Tricycle,Vanbus,Motorrad und zu Fuß nach Hause unterwegs sein.
Karten für Hin- und Rückfahrt,sowie etwas Essen unterwegs: 2800 Pesos für alle .
Bilder kommen noch (und wenns von zu Hause ist),das Internet ist zu schwach. Am miserablen Internet lags auch,daß ich mich erst jetzt melde. Seit vergangenem Montag war ich praktisch abgeschnitten.Wenn ich im Blogschreiben war,wars plötzlich weg und der Text auch… macht irgendwann keinen Spaß mehr! Dies ist aber auch insofern bedeutungslos,da die ganzen Tage ziemlich ereignislos waren! Hängt damit zusammen,daß in den restlichen Philippinen letzte Woche,bis übermorgen Ferien waren. Nur hatte ich das nicht gecheckt…blöd halt;konnte so die Schulen nicht besuchen und mußte mein Relaxprogramm vorziehe. Ab morgen gehts langsam los!
Seit Gesternabend bin ich bei Catherine eingeladen,die mich in der Schule untergebracht hat und deren tollen Balkon ich hier benutze!
Zu Catherine: Sie ist Mathematiklehrerin und Verwaltungschefin dieses Internats. Im zugehörigen Dorf Paitan,haben wir „German Doctors“ einen Ambulanzplatz,den wir alle 4 Wochen anfahren. Durch Zufall erfuhr ich vor etwa 3 Jahren von dieser Einrichtung,lernte Kitty und ihre Kollegen kennen und unterstütze sie seither regelmäßig mit Spendengeldern. Ein Großspender hatte in dieser Zeit schon mehrere tausend Euro zweckgebunden dem Internat zukommen lassen und Kitty hatte über Dankesschreiben lose Verbindung mit ihm. Und jetzt kommt die nette Geschichte dazu: Ich hatte…..
…und da flackerte das Licht und ich drückte ganz schnell auf „Senden“ und danach war alles,was ich weitergeschrieben hatte: weg!!!
Hier ists jetzt kurz vor 23.30 Uhr, bei euch 7 Sunden früher. Ihr werdet auf die nette Geschichte bis übermorgen warten müssen. Morgen beginnt unsre kleine Rundreise und dort wo wir übernachten gibts sicher kein Internet!
Aber ein Anfang ist gemacht: Gute Nacht
Mittwoch, 9.November:
….von wegen übermorgen… Internet war Fehlanzeige! Bin schon seit einigen Tagen zu Haus und auf einem Kurzurlaub auf den Azoren. Werd die letzten 3 Tage hier versuchen,weiterzumachen und den Rest,mit Bildern von zu Hause aus; neben der Praxis her.
… Ich hatte vergangenes Jahr den Spender dazu überredet,mal Urlaub auf den Philippinen zu machen, um sein unterstütztes Projekt mal zu besichtigen:
(das könnt ihr alle auch machen,natürlich. Falls jemand – auch der Kleinspender- interessiert ist,gerne!!!)
Ich organisierte also den Kurzurlaub am Meer mit Besichtigung der Schule und ein Treffen mit der Lehrerschaft. Und Catherine hatte daraus ein Großevent gemacht: Alle Schüler wurden mobilisiert,ein Mordstagesprogramm mit Essen und viel Trinken,Spielen…und das alles in traumhafter Dschungel- Gebirgs- und Flußlandschaft. M. und seine Begleiter waren von ihr so begeistert, sodaß der Spender ihr spontan einen Flug nach Deutschland anbot und wir alle sie dann hier mehrere Tage abwechselnd betreuen. Das Visum hat sie vor 14 Tagen bekommen und sie ist jetzt total „aus dem Häuschen“!!! Alle aus ihrer Umgebung beglückwünschen sie,sogar der Bischof,mit dem sie gelegentlich zusammenarbeitet! Nie im Leben hätte sie sich diesen Traum leisten können und wir alle werden natürlich das Möglichste für sie tun! Sie wird wohl schon Mitte Januar 2017 kommen und wir freuen uns auf sie.
C. ist keine Eingeborene,lebt aber für diese! Sie legt sich mit den Großgrundbesitzern an, ist schon mehrmals mit dem Tod bedroht worden,gibt aber nie auf! Sie geht in ihrer Arbeit total auf. Sie ist eine imponierende Persönlichkeit,dazu sehr hübsch ,aber auch mit christlicher Prinzipientreue (was manche Männer schade finden *smile*)!
Ich hatte sie gebeten,mich zu unterstützen. Auf Grund ihrer Tätigkeit kennt sie sich ,was Mangyanschulen betrifft,bestens aus;weiß was die Mangyans brauchen,kennt alle Preise für Nahrungsmittel und ich kann mir so sicher sein,daß alles mit rechten Dingen zugeht. Sie fur mit mir in die Berge zu den Eingeborenen -am „Ende der Welt“,mit Trysicle und Motorradhuckepack,auch bei Regen,bereitete die Treffen mit den Schulleitern vor und führte die Verhandlungen. Im Nachhinein muß ich eingestehen,daß ich meine Ziele ohne sie sicher nicht erreicht hätte….ich war sehr erleichtert!
Jetzt werd ich erstmal versuchen,das alles ins Internet zu geben und morgen weitermachen. CiaoCiao!!!