Dienstag,12.Januar 2016

Auf dem Weg zur "Arbeit"

Auf dem Weg zur „Arbeit“

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Kleinschulbus

Kleinschulbus

öffentliche "Metzgerei" im Vorbeifahren

öffentliche „Metzgerei“ im Vorbeifahren

VILLIA CEVISA

GPS: N 13° 05.292′     E 121° 11.078′               (die Tastatur geht wieder -fast-normal!)

Ich erinnre mich gut noch ans letzte Jahr,als ich am 23.Dezember,also einem Tag vor Heiligabend,dort war. Hatte dort eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art erlebt,und immer noch läuft mir ein Schauer über den Rücken,wenn ich zurückdenke:

Ein mittelprächtiger Taifun hatte Mindoro gestreift;unvorstellbare Wassermassen kamen vom Himmel,gottseidank hielt sich der Wind in Grenzen.  Der Platz liegt einsam weit in den Vorbergen zum Hochgebirge. Ich hatte damals den Eindruck,er bestünde nur aus einem Haus und einer kleinen Kirche.Der Regen verhüllte einfach die ganze Umgebung. Wir mußten in der Kirche die Ambulanzsprechstunde abhalten. Und trotz dieses Unwetters kamen Patienten aus den Bergen,bis zu 6 Stunden Fußmarsch. und es waren ausschließlich junge Frauen mit Säuglingen und ganz kleinen Kindern.Mit  großen Bananenbaumblättern über dem Kopf,vor allem die Kinder schützend, kamen sie reingetröpfelt,im wahrsten Sinn des Wortes,nein,durchnäßt bis auf die Knochen und saßen dann so vereinzelt in den Kirchenbänken, 17 kleine Patienten-ich weiß es noch- in den Armen ihrer Mütter. Spontan haben wir alle das Gleiche gedacht: lauter Marien mit ihren Jesuskindern, irgendwo in der, eigentlich,gottverlassenen Prärie in einem Kirchlein…   Es war irgend so anrührend,daß wir  (kam mir eigentlich erst im Nachhinein),  der Zahnarzt und mein Team,den Müttern alles mitgaben,was wir so erübrigen konnten: Spielzeug,Süßigkeiten,etwas Geld,ich meinen Regenschirm, und so die 3 Könige verwirktlichten. Hört sich blöd an,aber ich krieg immer noch einen Klos im Hals..

Nun,heut,bei strahlendem Wetter,stellte sich das Ganze etwas anders da: doch mehrere

...so richtig traut sie mir nicht...

…so richtig traut sie mir nicht…

Cally,eine Mangyan,unser "Küken" bei einer Pause

Cally,eine Mangyan,unser „Küken“ bei einer Pause

Blick von meiner Ambulanzhütte.. und plötzlich wurde es dunkel...kurzer Regenschauer

Blick von meiner Ambulanzhütte.. und plötzlich wurde es dunkel…kurzer Regenschauer

Umgebung

Umgebung

Häuser in der Umgebung,jenseits der kleinen Kirche ein weites Tal mit zwei großen Flüssen…wieder mal filmreife Kulisse. Und Patienten… zum Schluß waren es dann über 70, wieder mehrheitlich kleine Kinder. Im Vordergrund standen neben den üblichen Krankheiten vor allem Anämien (Blutarmut) der Kinder und Frauen im Vordergrund.Eigentlich Nebendiagnosen,welche sicher,als Schwäche, mit den anderen Krankheiten zusammenhingen.Es liegt an der mangelhaften,einseitigen (Reis-) Ernährung. Die Eingeborenen,welche angewandert kamen,waren weit her,aus den Tiefen der Berge.Sie sahen auch irgendwie sehr ähnlich aus: klein,schmal,kleine Vollmondgesichter,seeehr schweigsan,wenn sie sprachen,konnte ich kaum Worte unterscheiden. Raquel,selbst eine Mangyan und Übersetzerin, sagte mir,daß sie deren Dialekt kaum spreche und verstehe.Schade,ich hab überhaupt keine Bilder,weil ich doch ziemlich unter Druck stand; aber es war allemal spannend!

Noch eine nette,kleine Geschichte: Wir entwurmen ja regelmäßig,alle halbes Jahr ,und häufig kommen vor allem die Mütter ,weil sie bei den Kindern oder bei sich selbst Würmer gesehen haben. Eine Mutter, mit Sägling im Arm und einem Kleikind an der Hand  von besagtem Stamm, wollte entwurmt werden. Das Entwurmungsmittel ist aber während der Schwangerschaft verboten,sodaß wir bei zweifelhafter letzter Periode immer Schwangerschaftstest machen. Diese Mutter meinte zu Raquel: „vor Kurzem“,Raquel schaute mich an und ich sagte:“ komm mach trotzdem.Wenn sie  schwanger ist,mach ich den Paten (den sie überhaupt nicht kennen),wenn sie das Kind Perdo oder Petra nennt.“ Ihr könnt euch denken: sie war schwanger!Und total ungläubig! Die hat schon während der Untersuchung nicht den Mund aufgebracht. Als Raquel dann die Geschichte mir dem Namen übersetzte, fragte sie doch tatsächlich,ob das wahr wäre,und dann,mit einem feinen Lächeln um die Augenwinkel,ein angedeutetes Nicken… und weg war sie. Raquel meinte,es sei geritzt! Also,mit großer Wahrscheinlichkeit,werd ich Patenonkel; dh ,ich werd mich kümmern.Und hab das Weitere mit Raquel und Rolando schon in die Wege geleitet. So schnell kanns gehen!*s*Bins aber auch sehr zufrieden!

Morgen ist der letzte Ambulanztag der ersten Rolling Clinictour.Irgendwie wirds auch Zeit,geht -uns allen- doch ganz schön in die Knochen.Es macht mir einen Riesenspaß und ich freu mich auf jeden Tag! Aber ich freu mich auch jetzt, ab morgen Abend,auf ein paar Ruhetage.Da mein Lieblingsresort besetzt ist,hab ich mich bis Sonntag in eines hier in der Nähe angemeldet. Mal sehen,wie lang ich die Ruhe aushalte;werd vielleicht mal zum Tauchen fahren…mal sehen,wie gesagt. Die nächste 10- Tagetour ab kommender Woche starten wir immer vom Staffhaus, hier in Calapan, aus. Die Berichterstattung wird sich also etwas unkomplizierter gestalten.Wann ich vom morgigen Tag berichte,weiß ich nicht,da ich morgen, nachdem wir zurückkommen, bald abhaue und im Resort noch kein Internet ist.

So,jetzt schau ich mal,was an Bildern verwertbar ist und werd die versuchen,noch reinzusetzen.

Hab mitbekommen,daß bei euch sehr schlechtes Wetter ist: tut mir wiiiirklich leid *s*!!!

 

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