Mittwoch 13.1.2016

IMG_2496Laptop spinnt wieder.Geb mal Bilder vom letzten R0llintag ein und schreib später Text dazu.Also heute „Bilderbuch“! Manche Bildunterschriften sind etwas schwachsinnig,aber damit war es möglich,die Bilderblöcke zusammenzuhalten (warum auch immer).

LANTUYAN

GPS N 13° 18.406′        E 121° 03.863′  (es ist mir zur Zeit nicht möglich,die Bilder richtig zu plazieren.Also,ab gehts)

(Nachträglicher Versuch,einen Text einzufügen,Samstag,18 Uhr)

Sch0n die Anfahrt war dramAtisch. Durch den aifun hatte sich ein riesiges Flussbett um ein paar hundert Meter verlagert,Renato musste sich eine neue Fahrrinne suchen; „der hats im Urin“; die Flüsse sind meist flach,haben aber doch gelegentlich  Untiefen;er siehts an der Strömung… (hoffenlich immer *s*).                                                                                        In der Nähe des Dorfs veränderte sich die Landschaft total (ich kannte sie von vor einem Jahr) und die erschütterten Bemerkungen meines Staffs unterstrichen die Kathastrophe: Riesige Felsbrocken von Erdrutschen aus den Bergen veräderten den Wasserlauf,der das Dorf durchschneidet,vollständig,hatten ihn noch über einen Meter tiefergelegt und auf der Seite,auf der ein wunderschönes,einfaches Resort aus Bambushäusern stand,total alles mitgerissen.Das einzige noch „stehende“ Haus hab ich fotografiert.Das aus Stein gebaute Toilettenhaus,welche diesen wilden Wassermassen standgehalten hat,wollt ich euch ersparen. Wie durch ein Wunder war das eigentlich Dorf kaum zerstört.Ein paar Häuser hatte es zerlegt „gottseidank kam der Taifun tagsüber…“ war der allgemeine Tenor…,es hatte keine Toten gegeben.                                                                                                                  Die Menschen gehen mit diesen,fast biblischen,Plagen gelassen um und richten sich einfach ein.Wichtig: was zu essen und ein notdürftiges Dach über dem Kopf… immer wieder: was für ein Glück haben wir alle,die wir durch Zufall in eine andre Gesellschaft reingeboren wurden…

So zu Herzen ging uns allen -und mir im Besonderen- die Geschichte mit dem unterernärten Säugling,znd das kam so:                                                                                      Mehrere Stunden aus den Bergen war die Mutter mit ihrem Ehemann und dem völlig schlaffen,kraftlosen,halbverhungertem Kind zu uns gekommen. Sie saß mit diesem hängenden Bündel von Säugling, de r richtig alt aussah,so abgemagert war er,vor mir.     Nicht das Kind war es,das mich erschütterte,mir irgenwie die Luft nahm,sondern der flehende Blick dieser Mutter.Sie fühlte genau,daß es schlecht stand ums Kind (und ich dachte: hoffentlich stirbt es uns nicht hier) und vermittelte mir durch Blick und Haltung wie sie auf der einen Seite so unendlich traurig und angsvoll war,andrerseits die Erwartung,das unbedingte Vertrauen,daß ich helfen konnte.Eine Scheißsituation,und ich hab jetzt schon wieder den Klos im Hals!    Es kam noch schlimmer: als ich ihr erklären ließ,daß das Kind sofort in die Klinik müßte,da es sonst wahrscheinlich sterben würde… man konnte richtig sehen,wie das bei ihr ankam,langsam, Tränen in den Augen,Hände vors Gesicht schiebt das Kind zu Raquel und dann schmeißt sich diese Mangyanfrau sich,hemmungslos weinend,mir an die Brust.Eine Mangyanfrau- Frauen,die nie eine Mine verziehen,die Fremden gegenüber absolut kontrolliert,“scheu“ sind- Rotz und Wasser heulend an mir dran,eigentlich unvorstellbar! …lassen wir das: Halten,Streicheln und dann kam gottseidank der Ehemann,der sein Einverständnis geben mußte.Sie reißt sich von mir los,schmeißt sich dem Ehemann in die Arme.Mangyanmänner zeigen schon gar keine Gefühle! Der stand da wie ein Steinblock schaute in die Ferne streichelte dann aber doch ein wenig die Hand seiner Frau! Ich bin von einem Gefühl ins andre geflogen.Alles ging so schnell,alles war so unvorhersehbar … diese Frau hat uns alle mitgenommen in ihre Leid.                                                                                                                                                  Noch nicht zu Ende: Noch während der Erklärung an den Ehemann und dem Ringen,daß er eine Einweisung zustimmt, reißt sich seine Frau plötzlich von ihm los,reißt -wiklich- das Kind as den Armen von aquel und schmeiß es regelrecht mir in die Arme… ein absolutes Wechselbad der Gefühle: “ so,mach mal,übernimm die Sache,Du hast das Sagen“,oder sonstwas,sie hatte es abgegeben.Mannomann,dann hatte ich nach der Mutter jetzt das Kind in den Armen! Aber mit damit konnt ich besser umgehen.Das schaute mich irgendwie so lieb an, es war ok.                                                                                                            Der Transport war geregelt- ich das Kind immer noch im Arm-, die Mutter und der Vater waren irgendwo -ich das Kind immer noch im Arm (warum auch nicht,der Dampf war raus!)- die Routine lief und dann dachte ich mir: ist ja auch irgendwie schön,und ich möcht eine Erinnerung daran. Und daher das Bild unten!

Tja, da muß man so ein alter Dackel werden wie ich , um gefühlsmäßig wieder nach vielen Jahren  im Einsatz, so durcheinander zu geraten. (Macho,der ich bin: natürlich durch eine Frau…) Ich mußte das wohl so ausführlich beschreiben,weil ich es noch viel fassundsloser,intensiver,hilfloser erfahren hab ,als ich es hier beschreiben kann. Als alter Auchpsychotherapeut: ich habs mir mal von der Seele geschrieben.Dazu müßt ihr eben auch mal herhalten…*s*!

Das wars für diesen Tag…und auch genug!

 

 

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...ih r wißt sch0n...

…ih r wißt sch0n…

"Hängebrücke im D0rf

„Hängebrücke im D0rf

notdürftig geflickt

notdürftig geflickt

... und Brettern verstärkt

… und Brettern verstärkt

taifunverwüstetes,kleines Resort

taifunverwüstetes,kleines Resort

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vor Beginn der Ambulanz

vor Beginn der Ambulanz

erste Patientin und Notfall

erste Patientin und Notfall

nach Untersuchung und vor Transport ins Krankenhaus

nach Untersuchung und vor Transport ins Krankenhaus

...unwillig...

…unwillig…

...angstvoll...

…angstvoll…

neugieriger Zaungast

neugieriger Zaungast

selbst beim Abhorchen trinkt sie weiter an der Brust

selbst beim Abhorchen trinkt sie weiter an der Brust

endlich eine Fraau,die mich anhimmelt....*s*

endlich eine Fraau,die mich anhimmelt….*s*

Kaffeepause

Kaffeepause

mein heutiges Sprechzimmer

mein heutiges Sprechzimmer

...normalerweise ister Vorhang zu

…normalerweise ister Vorhang zu

...nicht gestellt...

…nicht gestellt…

Lunch

Lunch

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Mangelernährung: 6 Monate,4kg... nach langer Diskussion Transport ins Krankenhaus

Mangelernährung: 6 Monate,4kg… nach langer Diskussion Transport ins Krankenhaus

Schlafstelle

Schlafstelle

Köhlerfamilie im "Park"

Köhlerfamilie im „Park“

aufgegrabener Meiler

aufgegrabener Meiler

abgepackt und s0 verkauft

abgepackt und s0 verkauft

D0rf und Umgebung                    IMG_2442IMG_2494IMG_2444

 

 

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Flußbette,die sich seit demTaifun um hunderte von Metern verlagert hatten

Flußbette,die sich seit demTaifun um hunderte von Metern verlagert hatten

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