Nachtrag zu letzten Artikel:
Cally,die 18jährige Mangyan und RonnyLee hocken natürlich den ganzen Abend zusammen und schnattern in einem fort. Für Celly ist das alles natürlich auch ungemein spannend! Aaaaaber Komentar: ICH heirate nie oder erst mit 35!!! Aus tiefstem Herzen! Auf Nachfrage: In ihrem Stamm entscheiden noch die Eltern allein,wen sie heiratet. Sie hat zwar die Möglichkeit,abzulehnen (vor 20 Jahren noch völlig unmöglich),aber ein Mangyan muß es sein! Da sie aber eine der wenigen Mangyans ist,die es geschafft hat,einen guten Beruf zu lernen und dabei „rauskommt“, will sie sich ihre -relative- Freiheit nicht nehmen lassen. „Mein größter Wunsch ist es,ins Ausland zu gehen“ (weg,weg,weg, aus ihrer Enge,der sie sich hier nie ganz entziehen können wird…)
Zum Tagesgeschehen:
Dienstag,19.1.2016 PAITAN
GPS N 13° 15.948′ E 121° 05.042′
Von Mal zu Mal wird mir mehr bewußt,was für eine Urgewalt dieser Taifun gehabt haben muß.Auch wenns langweilig werden sollte: ich bin so beeindruckt,erschüttert vom Ausmaß und auch so erleichtert,daß wie ein Wunder keine Menschen ums Leben kamen. Alle reden davon,was für ein Glück es war,daß der Taifun am Tag übers Land ging und sich so alle flüchten konnten.Sie mußten es aber auch mit ansehen!Furchtbar!…In diesem Tal wieder unvorstellbares Glück: Schon von weitem erkennt man die Erdrutsche an den steilen Abhängen der sehr hohen Bergen.Die waren aber alle „Kanalisiert“ in dem weiten ,früher wunderschönen, Flußtal gemündet,mit riesigen Felsbrocken,und hatte dieses völlig aufgefüllt,meterhoch. 50 Meter neben dem aufgeschütteten Flußbett beginnt das Dorf Paitan und kriecht dabei,mit seinen Bambushütten, den Abhang hinauf. Ein paar Dächer sind weggeflogen,aber sonst alles heil! Zwei Jahre vorher war ich erstmals dort gewesen.Zugegeben,die weite Hängebrücke war in einem noch katastrophalerem Zustand, als die am 13.1. beschriebene (siehe evtl meinen Bericht von vor 2 Jahren). Aber es war die gleiche Konstruktion:Hohe und massive Betonanker an beiden Ufern (s. Letzten Bericht,da ist die genau gleiche abgebildet!): Der Anker am gegenüberliegenden Ufer ist total verschwunden; die ganze Brücke hatte es mitgerissen und nur noch der obere Teil des diesseitigen Betonankers ist zu sehen;alles andre „aufgefüllt“,über Meter!
Erwähnenswert: Cally muste zum ersten Mal „Interpraterin“ bei mir machen. Und das ist der schwerste Job der Mannschaft,und der anstrengenste! Und ich hatte sie dabei anzulernen. Es war aufreibend aber auch spannend und letztendlich hats auch Spaß gemacht,weil die Kleine sehr interessiert und auch sehr clever ist. Das Ambulanzbild von Mutter und Kind hab ich nur deshalb aufgenommen,weil ich bei Durchfällen -neben der sonstigen Therapie- inzwischen dazu sagen laß und das auch bei Säuglingen(!!!!!) :“ nichts Süßes, nichts Scharfes,kein KAFFEE“ (das sag ich auch schon selbst auf Tagalog -ein klein wenig damit angeb!-) Das Kind ist 8Monate alt! Auf Nachfrage wird Kaffetrinken selbstverständlich bejaht! Es ist wie Candy und scharfe Chips, in diesem Alter als Köstlichkeit angeboten! Ich imitiere dann immer einen Herzanfall und laß den Eltern erklären,daß dies bei uns in Deutschland…und …und und in diesem Fall hab ich der Mutter erklärt,ich würd’s nach deutschland schreiben und würd sie gern aufnehmen…klar!also:
Und dazu noch
einige Ambulanzbilder: und noch einige Bilder aus dem Dorf
Also,ich komm mal wieder nicht klar und Norbert,mein PC Fachmann in Deutschland ist nicht erreichbar. Nach der Ortschaft wer ich noch
einige Bilder von der Klinik in Cagayan dranhängen. Dort haben die Mangyans ein eigenes beiseitegelegenes Gebäude,in dem in einem riesigen Saal alle untergebracht sind.
Auf dem Rückweg hatten wir noch einen Abstecher im Krankenhaus von Cagayan zu absolvieren.Dort versorgen die German Doctors die eingewiesenen Mangyanpatienten mit Medikamenten und Essen. Die Grundversorgung wird schon durch den Staat durchgeführt,also notwendige Akutmaßnahmen. Wir tragen aber einen großen Anteil dieser stationären Kosten.
Wir organisieren aber alle größere Operationen für unsere Patienten selbst.Dh, alle paar Monate kommt ein deutsches Ärzteteam zB ins Krankenhaus nach Roxas,im Süden Mindoros, und operiert rund um die Uhr etliche Tage die Patienten,welche wir in unsren Ambulanzen „angesammelt“ haben. Also zB : Schilddrüsenoperationen,alle Arten von Tumoren,auch große,Leistenbrüche usw. Die Kollegen und op-Schwestern und Pfleger aus Deutschland machen das alles „natürlich“ auch umsonst;und sie machen sehr gute Arbeit!
Natürlich nicht die postoperativen Fälle „landen“ in dieser Halle.Im sonst sehr schönen Krankenhaus, für hiesige Verhältnisse, liegen höchstens 6 Patienten,Lowländer,in einem Zimmer.
Hier ein paar Bilder aus dem Saal
Bilder aus dem Haupthaus,in dems auch zT recht eng zugeht (es soll sich mal einer von und beklagen…)
Tut mir leid,mit dem Durcheinander.Aber irgendwie klappts dann doch. Jetzt kommt noch der heutige Tag dran,dann bin ich wieder auf dem Laufenden!