BALETE
GPS N 13° 13.848′ E 121° 06.519
Um es kurz zu machen: Keine bes0nderen Vorkommnisse…einerseits schleicht sich natürlich die Routine ein ( und besonders,wenn viel los ist,muß ich mich doch zusammenreißen und zur Sorgfalt zwingen); andrerseits waren wenig Kinder da,dafür wieder mehr Bluthochdruck,Epilepsien und-wie immer- Tuberkulosen;schlielich aber nichts Besonderes.
Es lag sicher auch daran daß der Ambulanzplatz dem Gebirge ziemlich vorgelagert war,in einer sehr schönen,weitläufigen Ebene lag. Die Hütten waren zwar sehr armseelig,aber an den neuen Kleinmotorrädern konnte man unschwer erkennen,daß ein gewisser „Wohlstand“ auf dem Vormarsch ist,und damit auch die „Wohlstandskrankheiten“.
noch ein paar nette Patientenbilder:
Das eigentlich Interessant waren die absolut überladenen Cheepnys,welche uns begegnet sind.Die sind sowieso sehr häufig total überladen und es sitzen häufig irgendwelche Reisende auf den Dächern. Aber soooo vollgeladen hab ich noch nie welche gesehen. Und es war,trotz der häufigen Löcherschotterwegabschnitten eine audgesprochen aufgeräumte Stimmung unverkennbar! Auch sonst sind sie aus dem Straßenbild nicht fortzudenken. Sie fahren festgelegte Strecken,nehmen aber jeden mit,der am Straßenrand winkt (hält auch auf jeden Aufruf sofort und überall…).Und es geht immer noch eine/r rein und noch einer,und wenn du da drin hockst,mit der halben Hüfte auf dem Nachbarn, und denkst… denkst du falsch,es wird noch jemand reigequetscht!Keiner stört sich,wenn bei einem Halt einer über den andern steigt,die Körbe und Taschen im absolut schmalen Gang werden gerückt,auf den Schoß gehievt, alles kein Problem und wirklich kein einziger böse Ton..eher noch offensichtlich witzige Zurufe… man muß es mitgemacht haben und ich genieß es immer! Trotz der schwitzenden,nicht gerade geruchsneutralen,Menschenmasse,die sich im unruhigen Fahrrhythmus wie ein Wackelpudding gemeinsam bewegt stinkts nicht! Der „BUS“ ist nach allen Seiten offen.Nur eine Windschutzscheibe vorn existiert,alles andre,auch hinten ist offen.Das muß auch so sein,damit man mit dem Ellbogen oder der Schulter halb zum Fenster ausweichen kann,wenn NOCH einer reinmuß! Aber diese total vollkeknallten Busse-und es kamen noch drei!- waren doch schon erstaunlich. Erklärung: Alle drei Monate bekommen die Ärmsten,die „Sozialfälle“,also auch fast alle Mangyans auf dem zuständigen Bürgermeisteramt des Kreises, Geld! Für jedes Kind erhält die Familie 500 Pesos (10 EUR) pro Monat,allerdings nur bis zum dritten Kind! Außerdem müssen die Familien nachweisen,daß die Kinder regelmäßig zur Schule gehen und regelmäßig an den Gesundheitsuntersuchungen teilnehmen. Bei „Fehlzeiten“ gibts erhebliche Abschläge. Ein einfaches aber durchaus effektives System! Und deshalb ziehen dörferweise die Erziehungsberechtigten mit dem „Sammeltaxi“morgens durch die Lande.Wir haben überschlagen und festgestellt,daß knapp 100 Leute pro Bus transportiert werden! Wahnsinn!
Eigentlich bin ich jeden Tag versucht,einmal oder mehrmals ein Karabao aufzunehmen, einen Wasserbüffel.Diese urtümlichen Viecher, mit eigentlich unproprtioniertem Körper faszinieren mich immer noch und machen mich lächeln,wenn ich sie seh: Riesenkörper und flacher,meist weit vorgestreckter Kopf… Sie schleppen unvorstellbare Lasten und das oft mit einem richtigen Schlitten.Damit kommen sie in dem oft verschlammten Gelände überall durch,überall,wo auch der beste Schlepper versagen muß. Alle sind sich einig,daß der Aufbau Philippinens ohne das Karabao nicht möglich gewesen ist! Irgendwie folgerichtig hat der in den Sechziger- bis Achzigerjahren herrschende Diktator Marcos (aus „Dankbarkeit“) ein Dekret erlassen,das bei Strafe verbot,ein Karabao zu schlachten! Nur auf Antrag und nach Besichtigung durch eine Komission,durfte bei Krankheit oder hohem Alter dies geschehen! Irgendwie gefällt mir das!
Bin zwar einen Tag hinterher,aber nicht mit mir unzufrieden. Gute Nacht zusammen!