Dienstag,den 14.01.2014

Zuerst mal wieder eine Erweiterung:

Hab endlich zu den Bildern vom 5.1. und vom 6.1. die Kommentare geschrieben,nur der Vollständigkeit halber!

Zum Tagesgeschehen: …es geschieht grad gar nichts…

Hier in Manila wiederholt sich die erste Woche (siehe dort);der gleiche Großstadtgestank -Mann,war die Luft auf Mindoro angenehm-,die gleiche Praxisroutine -ein Tag hier im Haupthaus Sprechstunde,dann wieder eine Stunde raus in einen windigen,öden Vorort,“Wohlstandszähne -dh total zerstört durch Süßigkeiten-,dickliche Säuglinge und Kleinkinder,die sich während der Untersuchung noch die Süßigkeiten versuchen,reinzuschieben -und ich werd dann ärgerlich-…

Natürlich bin ich ungerecht und einfach mißmutig,weil mir „meine“ Mangyas fehlen (Dietmar,meinem Kollegen geht’s aber genauso)!Natürlich gehören hier unsere Patienten zu den ärmsten.Wenn sie nur einen Peso übrig hätten,müßten sie zu unsren philippinischen Kollegen gehen,die sie ihnen dann abknöpfen können;so ist es eben…Wir als „German Doctors“ (und auch andre Hilfsorganisationen) „dürfen“ in diesem Entwicklungsland helfen,weil diese-jede Menge- Armen weder Behandlung noch Medikamente bezahlen können und der Staat somit Geld spart..für…na ja… Es muß grad mal gesagt werden und es schwillt einem schon der Kamm…

Natürlich hab ich heut wieder hauptsächlich Kinder behandelt,die schwere asthmatoide Bronchitiden hatten,hab versaute Wunden behandelt und Abszesse aufgeschnitten…Ich weiß,ich bin ungerecht!Trotzdem fehlen mir meine Mangyans!!!

Und ich könnt grad heimfliegen.Wenn jemand anderes da wäre und die Menschen die restliche Woche behandelt,mit Leidenschaft,wie ich im Anfang hier.Es „menschelt“ halt-wie der Schwabe sagt- auch grad bei mir ein wenig…

Aber eigentlich geht’s mir doch recht gut;ich merk,daß ich mich grad ein wenig in die Jammrerei reingeschrieben hab!Vergiß es!

Nach meinem ersten Auslandseinsatz hatte ich mir vorgenommen,nicht mehr gleich danach in die Praxis einzusteigen;der Bruch ist zu abrupt!Ich häng immer noch zwei bis drei Tage dran und es hat sich rausgestellt,daß es für mich besser ist,dies nicht zu Hause zu machen,sondern in dem Einsatzland,warum auch immer.

Die letzten Tage,die immer so ein wenig mit Wehmut erfüllt sind-und mit Mißmut,wie in diesem Fall „s“- fallen leichter,wenn noch zum Schluß noch was ganz andres wartet.So auch hier:

das „achte Weltwunder“,die „Stufen zum Himmel“,die Reisterrassen von Banaue!

(na ja,man wird sehen…)

aber das muß ich mir doch antun:am Freitag nach dem letzten Patienten werd ich-irgendwie- ins Zentrum von Manila fahren,dort-ich weiß noch gar nicht,wo der Bus abfährt- irgendwann am Abend -weiß nicht wann (der Informationsfluß ist in diesem Land äuuuuußerst schwierig)- einsteigen und nach 9 Stunden Fahrt durch die Nacht das Wunder durchwandern..und vielleicht noch Andres,was mir durch den Kopf schwirrt,mal sehen;und mal sehn,obs klappt!?

Aber die Gedanken dran machen mich jeden Tag sehr froh und wieder auch zufrieden,glaubt mir.

Ich muß dann spätestens am Sonntagabend wieder durch die Nacht nach Manilafahren,werd dann hoffentlich nachmittags im Haupthaus zurücksein und am Dienstag-irgendwie- zum Flughafen fahren: NACH HAUS!

-soweit der Plan- haltet mir die Daumen!

Hab schon ein wenig Geld -meines- an die Mitarbeiter hier verteilt.Sie sind schon sehr auf diese Zuwendungen angewiesen.

Ihr seht,ich bin schon ein bißchen gar nicht mehr da;und solch ein Bekenntnis gehört auch zu einer -versuchsweise-ehrlichen Berichterstattung!

Aber jetzt auch mal ein Wort zu „meiner“ Hilfsorganisation,den „German Doctors“:

Ihr habt gelesen,was wir so treiben-wenn ihr zurückscrollt bis zum absoluten Anfang meines Blocks,dann landet ihr in Bangladesch…- und dann seht ihr auch,daß wir sehr sinnvolle Arbeit leisten.

Wir,die „German Doctors“ sind im Gegensatz zu den „Ärzten ohne Grenzen“ eine

-rein deutsche Organisation

(es machen allerdings auch etliche österreichische und schweizer Kollegen mit)

-arbeiten seit 30 Jahren in vielen Ländern der Welt Philippinen,Bangladesch,Sierra Leone und viele andere

durchgehend in den selben Projekten immer am „Bodensatz“ der Menschheit,bei den Ärmsten,

-haben einen Verwaltungsaufwand von unter 6% (!!!) -ich glaub,das erreicht keine andre vergleichbare Organisation (wir Ärzte zB zahlen die Hälfte unsrer Flüge selbst).

Natürlich-und ich will das gar nicht verschweigen,-und ich werd versuchen,das anzusprechen.-stinkt mir an mainer Organisation einiges,und das nicht zu wenig,werd dies aber auch versuchen,anzusprechen;aber:

es ist eine gute Organisation,wohl korruptionsfrei,nicht verschwenderisch,mit anderen Worten:ihr könnt,solltet spenden ,unter:

EKK-Bank

BLZ: 520 604 10

KontoNr. 488 888 0

Na,für heute Abend mal,gute Nacht,Peter

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