30.12.13
Bin wieder „zu Hause“ gelandet,in meinem alten Staff Haus;überschwänglich begrüßt von der Haushälterin,Essen geplant,hab ein bißchen für sie und die Kinder Süßigkeiten gekauft…wir sind die Einzigen im Haus.Nein,Anili ist noch da,die heute eine Prüfung hatte…später…
Es ist doch komisch,wie man nach ein paar intensiven Tagen ein „Zuhausegefühl“ entwickelt…hm…
Jetzt noch ein paar Bilder zu den letzten Tagen:
Ein Mangayan,welchen ich ein paar Tage zuvor behandelt hatte.Der jetzt mit seiner Familie über Stunden nach Bulalacao -der kleine Hafenort,von dem ich aus auf die Insel gefahren bin- gelaufen ist,um hier etwas Nahrung und Geld zu erbetteln;mindergeachtete Exoten für die einheimischen Philippinos!Seine Familie und noch ein paar andere haben sich richtig gefreut,mich wiederzusehen… -aber ich mich auch,und natürlich über das Geld,das ich ihnen zugesteckt hab.
Tja,Hüttenbilder: Da keines von den Löchern in den Häusern frei war-gottseidank- hatten sie mir diese überdachte Plattform aus Palmenmatten auf Stelzen angedreht:das Beste,was mir passieren konnte!
Erst wollten sie mich auf drei zusätzliche Palmenmatten legen und ein windiges Moskitozelt überstülpen.Dann hatte ich mich mit umgerechnet zwei Euro mit ihnen so angefreundet,daß ich mir aus einem Zimmer eine frisch überzogene Matratze holen konnte;dann wurden die Seitenteile mit Tüchern abgehängt,ich hatte gottseidank mein altbewährtes Moskitozelt dabei und das über die Matratze.Na,und zum Schluß hatte ich die von allen beneidete Freiluftschlafanlage mit irrem-bestem-Meeresblick,direkt am Strand!
Durch den anhaltenden,sehr böigen -vor allem nachts-
Wind/Sturm hats zwar immer die auf Schnüren gezogenen Tücher verzogen und ist zum Teil ungehindert tücherschlagend durchgebraust,aber es hat mich kein bißchen gestört,im Gegenteil…
Ich hab in diesen Nächten so viel Sauerstoff getankt,daß ich wohl fünf Jahre lang ununterbrochen am Stachus Verkehrspolizist spielen könnte und immer noch rosa Fingernägel hätte:::“s“!
schauts euch einfach an:
Tagsüber waren die Vorhänge meist offen und gegen Abend hab ich mich dann immer ins Zelt gelümmelt und den Sonnenuntergang genossen
Jetzt noch ein paar Bilder von der Umgebung und der Anlage.Ich weiß,ihr werded neidig-das dürft und sollt ihr auch,ich habs mir redlich verdient „smile“;vor allem,weil es wirklich unerwartet für mich kam.
rechts: Dolores,die strahlende,immer präsente Seeledes Resorts,umwefend freundlich und mit dem daneben stehenden „Chef“ (wenn der Eigentümer nicht da ist) die umwefenden Köche…sagenhaft!Heut hab ich zum Abschied einen gebratenen Fisch bekommen,riesig,zart,von umwerfendem Geschmack (ein hier genannter :Firstclassfisch“),sodaß sogar vergessen hab,ihn zu fotografieren! Und daneben das Küchenpersonal,freundlich,lieb…man muß einfach wiederkommen!
Und die philippinische Wirklichkeit hat mich wieder eingeholt:Zu Haus gegenüber unsrem Wohnhaus …
Und wieder mal:Gute Nacht;bei euch ist es ca 15 Uhr,5 Grad plus-wie schön für euch…“g“- und dann denk ich grad,daß es mit dem laufenden Ventilator neben meinem Tisch,dem zu erwartenden Gockelgekreische um 4 Uhr,aber bei knapp 30 Grad und der Aussicht,nochmals zwei Tage irgendwo weg von hier rumzugammeln,mir eigentlich nicht schlecht geht.Der tägliche Kampf,die Müdigkeit,Bedenken,Selbstzweifelkommen wieder.Aber jetzt grad genieße ich das Gammeln und Hängenlassen -was ich mir zu Hause eigentlich nie erlaube!-,und das wirklich ohne schlechtes Gewissen!!!
Guts Nächtle!
Sonntag 29.(?) 12. 22 Uhr
Mein letzter Tag auf einer total einsamen Insel,in einer luftigen,strohgedeckten Hütte mit einigen
Löchern im Dach;wunderschön romantisch,direkt am Strand mit Blick aufs Meer…Aber: zum ersten Mal regnet es und ich könnte mir vorstellen,daß es heute Nacht etwas ungemütlich wird…
Macht nichts:Seit Jahrzehnten hab ich noch nie solch ein paar faule Tage gehabt wie diese.100 m
schönen Strand,glasklares Wasser,100m zum Schwimmen, um dann wunderschöne geschnorchelte Korallen ertauchendrumrum bergige,absolut dichte Palmen-und Buschwälder (natürlich bin ich mit einem einheimischen Führer durchgestreift…),ein paar feste Häuser mit einfachsten Zimmern und ich hock in der offenen Aufenthaltshütte ,in der das Essen eingenommen wird.10 m vor mir klatschen die Wellen an Land,Wind zieht durch und ich trink ein letztes Bier hier mit euch.
5 Angestellte schlafen in einem Raum,Männlein und Weiblein zusammen,es war noch Licht und da sie mich ganz gut leiden können,hab ich mir noch ein Bier geholt,es war noch Licht…“s“
Es ist hier eine kleine Gemeinschaft,von wechselnden „Bagpackers“,Rucksackreisenden,so wie ich,
die das einfache Leben gewöhnt sind und auch lieben.Meist junge Leute,aber auch gestandene Familien aus allen Herren Ländern:Kanadier,Franzosen,Engländer,Neuseeländer,Kurzurlauber,Gammler,junge,oft über Jahre rumreisende Päarchen;nie mehr als fünf bis acht sind hier…so eben auf der Durchreise…Mundpropagenda,daß dies hier ein absolut ruhiges Plätzchen ist,um mal die Seele baumeln zu lassen und: es gibt das irrste Essen hier:täglich frischgefangener Fisch,beste Qualität,schmackhaft,riesige Viecher,dazu Gemüse,noch Schweine-oder Hühnchenfleisch,Obst,Reissüßspeise…keiner schafft die Portionen und die Päarchen gehen alle nach einem Tag dazu über,eine Portion zu zweit zu bestellen.
Alles seeehr einfach an einem solch abgelegenen Ort.,aber seeehr gut schmeckend; und völlig überraschend.
Natürlich kein Internet.Ich schreibe vor und werd das hoffentlich in 2 Tagen losschicken können.
Es ist stürmisch und ich hoff,morgen mit einem kleinen Auslegerboot ans Festland zu kommen.Der Wind wird mir -wie jede Nacht,aber diesmal etwas stärker-,durch meine offene Hütte blasen.Ich hab mir schon ein leerstehendes Zimmer im nahen festen Haus ausgekuckt,wohin ich flüchten kann,wenns zu naß wird.Nochmals kurz auf die Außentoilette (aber glaubt blos nicht,daß ich heute nacht dort rüberspurte!Meine Hütte liegt abseits und hat vier offene Seitenwände…“s“…Zwar sind es jetzt sicher noch 25 Grad,aber morgens wird’s bei Sturm doch kälter in meiner zugigen Bude.Ich werd mich in meinen Leichtschlafsack verkriechen,mit meiner Stirnlampe noch die letzten Seiten des letzten mitgenommenen Krimi s lesen-hat genau hingehauen- und dann wirklich windumbraust versuchen,einzuschlafen.
Das alles ist irgendwie völlig unwirklich,außerhalb der Zeit;hier krähen keine Hähne,dafür ist in meiner Nähe Tag und Nacht ein Zicklein angebunden und brüllt unentwegt rum: ihr werdet es nicht glauben,es ist mir wurscht…
Erstmal:Gute Nacht.Der -wie jeden Abend- nächste 10-Minutenplan: Toilette,,alles in den Rucksack in die Ecke der Hütte.Den Rucksack mit meinem Gürtel an den Eckpfosten gebunden -man weiß ja nie…-,großes Handtuch übers Moskitozelt;Handy,Stirnlampe,Buch,Pfefferspray und Mangyanmesser ins Zelt,schnell Reisverschlüsse auf und zu,damit keine Stechmücken reinkommen…na ja,nochmals:Gute Nacht!
Montag 11 Uhr:
Es war halb so schlimm:Die Sturmböen haben mir zum Teil die Tücher vor den Hüttenlöchern weggerissen,aber es hat nicht geregnet!Hab kaum ein Auge zugemacht,bin aber durch die letzten Tage so ausgeruht,daß ich absolut fit bin.
Hoffentlich klappts mit der Überfahrt zum Festland nach dem Mittagessen.Mein Rucksack ist gepackt und ich werd den Halbstundentripp in einer dieser Nußschalen bei diesem Wellengang gut überstehen.
Ich hoff,Jessica wartet dort und setzt mich in den richtigen Van,zurück in mein altes Staffhaus im Süden.Dort hab ich nochmals etwas Zeit,diesen Bericht in den Blog zu setzen.Dann werd ich mich per Bus oder Van Richtung Norden,in die Inselhauptstadt machen.Dort fängt dann am 2.1.14 meine zweite Rundtour mit einer neuen Mannschaft an,in die nördlichen Berge,zu den Mangyans dort.Ich bin schon gespannt.
Ich werd jetzt gleich bezahlen und mir noch ein .wenig in der Sonne den Wind um die Nase wehen lassen.Kein Neid:Der Streß geht dann für die restlichen 3 Wochen wohl ab morgen schon wieder los.
Bis irgendwann später…