Samstag, 21.12.2013
158 Patienten;wir sind alle etwas gerädert!Hab den ganzen Bericht von 2 Tagen eingetippt und hab irgendwie grad die Schnauze voll!Tschuldigung!Außerdem was das Dorf total verdreckt -erstmals-;
wir hatten aber vor allem Patienten wieder aus den umliegenden Bergregionen.Dieses Mal 2/3 Erwachsene,Tuberkulose,die verrücktesten Sachen…ich kriegs gar nicht mehr zusammen…
Deshalb mach ich Schluß,trink ein Bier um zu schlafen.
Noch eins:Die Nächte sind aufreibender,als anfangs gedacht:Ab 5 Uhr rasen die ersten Cheepniks ,Motorräder und LKWs vorbei (die Philippinos sind wirklich fleißig!) ABER: ab 4 Uhr krähen gefühlte 496 Hähne um die Wette!!!Und ein solches Mistvieh lebt -noch!- beim Nachbarn,genau am meinem Schlafzimmerfenster!!!Wie kann man nur zu solch einem fanatischen
Federviehhasser werden …(anfangs waren es die Hunde…).Beim Frühstück heute fiel mir die Lösung ein: Das Mistvieh kaufen,den Kragen abdrehen und dann von unsrer sehr guten Köchin zubereiten lassen…mir läuft beim Schreiben die Spucke im Mund zusammen „s“.-Mir geht’s seither NOCH besser (und meine „Crew“ hat sich krumm und bucklich gelacht).
ABER:Es sind eigentlich nur noch 4 Nächte und etwas hab ich mich schon dran gewöhnt…. Und mein Kollege Dietmar wird mich ablösen…und wir haben uns dieletzten Tage zusammen paarmal ganz schön in den Haaren gehabt -kurzfristig,zwei Alphatiere halt „s“…-und er ist noch geräuschempfindlicher als ich…und ob DER auf diese Idee kommt… „grins“…na,ich nehm doch das Ohropax und warte mal ab…oder nicht???
Ich erschreck grad über mich selbst (aber nur ein wenig „s“).Aber ihr seht,wie man sich in etwas extremeren Situationen verändern kann…das alles nur so nebenbei,um euch auch einen Einblick über meine-zugegeben :niedere- Seelenlage zu geben…
Guts Nächtle!
Freitag, 20.12.2013
Mangyandorf in den Bergen mit atemberaubendem Blick aufs Meer,auch direkt von meinem kleinen,bambusstrohbedeckten Sprechzimmerhäuschen aus!
Erstmals hatte es anfangs etwas geregnet,dann aber wieder schönster Sonnenschein,warm,trotz der Höhe;Bilderbuch!
70 Patienten,genau die richtige Anzahl, um das Gefühl zu haben,wie der Schwabe sagt :ebbes gnuag gschaffd zu habe, aber auch den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Dieses mal kamen manche Eingeborene nach einem Fußmarsch von 6 Stunden (viele mit Kindern und Säuglingen),oft ausgehungert mit Magen-und Kopfschmerzen vor Hunger.Wir stellen dann den Reis und etwas Gemüse,welches sich die Patienten dort selbst kochen.
Wenn Kinder überhaupt zur Schule gehen,müssen sie oft 2 Stunden einen Weg gehen;ohne Eltern natürlich…
Donnerstag, 19.12.2013
Aufreibende Rüttelfahrt durch übelstes Gelände.Mehrmals Bäche und kleine Flüsse durchquert und in ihnen entlanggefahren;war aber,wie ihr seht,sehr abwechslungsreich.Renato,der Fahrer hat viel Geduld mit mir und meinen Photographierwünschen gehabt… .
Sehr schönes Mangyadorf-51 Patienten-gemütliches Arbeiten,viel Zeit für die Patienten – …
Durch Zufall hab ich dann den einzigen Machetenschmied weit und breit gefunden,es war ein Höhepunkt!!!Ihr erkennt es unschwer an den Bildern…
Dorfschmiede mit irrer Blasebalgkonstruktion;der Stahl wird so im Feuer zum Glühen gebracht.
nach einigem hin und her hat dann einer der Schmiede doch sein gebrauchtes Großmesser verkauft
- ein paar Eindrücke von der Heimfahrt:
das Marasmuskind -von vor zwei Tagen- noch schnell im Krankenhaus besucht.Geht schon viel besser!