Dienstag,4.September 2018

So langsam treff ich die Vorbereitungen zum Aufbruch. Obwohl ich erst am Donnerstag abends,spät fliege  (wir sind hier 6 Stunden vor der Zeit in Deutschland; also : wir haben hier jetzt kurz vor 18 Uhr -früher Abend-,In Deutschland ist es kurz vor Mittag),fahren wir morgen nach dem Mittagessen mit Jeepney nach Calapan (ca 2 Stunden),von dort mit der Fähre zum Festland (je nach Schiffsart zwischen 1Std 10 Min, und 3 1/2 Stunden),dann mit dem Bus etwa 2 Stunden nach Manila und dann noch 1/2 Stunde mit dem Taxi zur Pension ,bzw Flugplatz. Mit Wartezeiten ist man immer ungefähr 8 Stunden unterwegs. Die Schwachstelle ist die Fähre. bei höherem Wellengang läuft gar nichts und wir hängen un Calapan fest,wie schon öfters ,und es kann eng werden bis zum Flug!

Morgen ,früher Vormittag,werden wir noch einenn Sack Reis und einige andere Grundnahrungsmittel einer Eingeborenenfamilie hier vorbeibringen; 5 Kinder,Mutter verstorben und Vater durch Schlaganfall halbseitig gelähmt.Ein Freund hat praktisch die Patenschaft übernommen und Geld dafür mitgegeben.

A pro pos Geld; zur Abrechnung:

1385 €  sind für diesen Tripp zusammengekommen! Ganz schön viel,wenn man bedenkt,daß es erst Mitte des Jahres ist. Vielen Dank!

1000 € wurden für die Schule in Salay hier auf ein spezielles Konto gelegt,von dem Kitty dann persönlich alle viertel Jahr Essensgeld der Schulleiterin übergibt.                                 Mit diesem Geld ist einschließlich bis Ende 2019 das Essen für die Schulkinder in Salay und Arigoy gesichert!!! Toll!

130 €  gingen nochmals nach Salay.Dort fand vergangenen Donnerstag ein Schulfest statt,das ihr mit Essenszusatz unterstützten.Bericht und Bilder dazu,später.

280 €  schickt Kitty an die Nonnenkongregation auf der Insel Ilo Ilo,welch dort das Frauengefängnis mitbetreut.                                                                                                             Im letzten Bericht hier hatte ich unseren Besuch dort und die herrschenden Zustände  beschrieben.Wir wollen,wenn möglich,diese kleine Erleichterung fortführen,wenn Geld übrig ist. Wir müssen allerdings schon jetzt Geld für Weihnachten rüberschicken,damit die Schwestern planen können.

Falls nichts dazwischen kommt,werde ich wieder über Weihnachten auf die Philippinen fliegen.Eigentlich wollten Kitty und ich für 3 Wochen auf eine medizinische Hilfsaktion nach Papua Neuguinea fliegen.Eine Nonnengemeinschaft hatte drum gebeten. Daraus wird wohl zu diesem Zeitpunkt nichts. Sowieso werden wir,wie jedes Jahr wieder die Weihnachtsfeiern der Schulen in Arigoy und Salay unterstützen und für alle Familien der Kindern ein Essenspaket zu Weihnacht mitgeben (einige kg Reis und Fischkonserven).

Ebenso wollen wir -wenn finanziell möglich- wie im letzten Jahr ca 75 ärmste Eingeborenenfamilien hier in Pay tan mit einem Essenspaket die Weihnachtsfeiertage erträglicher machen. All diese Aktivitäten hab ich schon im letzten Blog beschrieben,so wie auch die folgende:

Auf IloIlo habt ihr mit euren Spenden einem spastisch gelähmten Kind einen Rollstuhl ermöglicht.Übrigens ein voller Erfolg!Der Junge hat erheblich davon profitiert. Er kann nur noch sitzen und ausschließlich die Finger beider Hände sind frei beweglich! Krankengymnatik gibts keine (!) und es ist eine Frage der Zeit,wann auch die Fingerbewegungen eingeschränkt werden.                                                                                        Ich hatte dann die Idee,ein einfaches Tischharmonium anzuschaffen und dem Kind Klavierunterricht angedeihen zu lassen. Auf diese Weise hätte er tägliche Bewegung und eventuell eine große Selbstbestätigung,falls es ihm das gefällt!                                                Natürlich ist die Umsetzung schwierig.Aber nachdem ich diesen Gedanken in den Raum gestellt hatte,war sofort positive Rückmeldung da: ein Onkel des Jungen war vor Kurzem Priester geworden,spielt selbst etwas Klavier und will die Sache in die Hand nehmen;übrigens auch dafür sorgen,daß nicht die ganze Familie auf dem Instrument rumklimpert.

Soweit also auch die Zukunftspläne,den nächsten Einsatz betreffend. Jetzt erst mal Schluß und mit dem Packen beginnen! Gute Nacht!

Jetzt mal zunächst ein paar Bilder,damit ihr euch vorstellen könnt,wie ich lebe,wenn ich im Dschungel wohne (ich wurde schon mehrmals danach gefragt…).                        Ich wohne dann auf dem Gelände der einzigen Internatsschule für die eingeborenen Stämme der Mangyans.Diese Schule wird von einer nationalen Hilfsorganisation getragen,aber auch mehrere ausländische Organisationen müssen unterstützen.Auch Patienten von mir haben schon mit Geld geholfen,nach Taifunen Dächer zu reparieren und sturmzerstörte PCs zu ersetzen.                                                                                            Wir „German Doctors“ fahren im zugehörigen Eingeborenendorf Paytan alle 4 Wochen einen Ambulanzplatz an und bei einem dieser Besuche wurde ich nach einem Sturm um Hilfe gebeten. Die treibende Kraft hinter diesen Anfragen war Kitty,eine Lehrerin und die Verwaltungschefin des Internats.Aus dieser Partnerschaft haben sich all meine anderen dauerhaften Schulprojekte entwickelt. Ohne Kitty wäre meine Arbeit praktisch unmöglich.Sie führt zusammen mit mir die Verhandlungen mit den Schulen,wegen den Kosten der Essensrationen und verwaltet auch das Geld,welches sie alle 3 Monate an die Schulleiterinne persönlich übergibt. Über sie laufen auch Anfragen für weitere ,kleine Projekte wie zB für das Frauengefängnis und den Rollstuhl für das spastische Kind (siehe letzten Bericht).                                                                                                         Da ich auch,dank eurer Hilfe,neben dem Internat im zugehörigen Dorf Paytan zu Weihnacht den bedürftigsten Eingeborenenfamilien zusätzliches Essen verschaffe,hab ich dort ein hohes Ansehen und  man hat mir erlaubt,während meines Philippinenaufenthalts bei Bedarf in der Hütte Kittys auf dem Gelände des Internats zu hausen. Ihre Hütte wird auch bei Bedarf von den Mitgliedern der Hilfsorganisation benutzt und ,wenn das eine,kleine Gästezimmer nicht reicht, muß sie eben ausziehen und im Büro übernachten…                                                                                                          Diese Bambushütte ist mir inzwischen irgendwie zur zweiten Heimat geworden. Ich hab auf der Welt ein paar wenige Plätze,an denen alles von mir abfällt,wenn ich dort bin,Ruhe einkehrt.Das ist so ein Ort.                                                                                        Obwohl am Fuß des Zentralgebirges gelegen,welches bis über 2500m mit zum Teil undurchdringlichem Dschungel überzogen ist, liegt das Internat,und damit auch die Hütte schon voll im Urwald.Die Hütte ist eine Bambuskonstruktion mit einem festen Steinanteil der „Küche“ und des Toiletten/Waschzimmers.Bei Stürmen wackelt die Bude und erst recht bei den immer wieder auftretenden Erdbeben.Aber es ist immer ein „Ziehen“ und ich hab nie das Gefühl,daß es krachen könnte…

Aber jetzt zu den Bildern:

der Zugang zur Hütte

der Eingangsbereich der Hütte,links die Tür öffnet sich zum kleinen Balkon

Blick von der Eingangstür

neben dem Eingang der Wäschetrockner

Blick vom kleinen Balkon auf das Internatsgelände

Blick vom Balkon auf das Schlafhaus der Mädchen (lings) und der Jungens (rechts)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kitty „regiert“ von ihrem Balkon aus die InternatsschülerInnen,brüllt Anweisungen übers Gelände -ich kanns manchmal kaum ertragen- ihr obliegt die Aufsicht und sie hat von hier den totalen Überblick über den privaten Bereich der Schüler… (da herrscht Zucht!).

Zurück zur Hütte:

nochmals ein Blick vom Balkon auf das Mädchenhaus

abends… schön romantisch..

Küche

Küche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

links sieht man noch ein wenig von der Spüle.Warmes Wasser gibt es natürlich nicht;muß man extra warm machen… macht man natürlich nie. Kaltspülen ist immer und überall angesagt. Und warum nicht. Wir haben sogar sowas wie Spüli… ist die Ausnahme!                                                                                                                 Kitty ist ein Piiienzchen und macht sich zum Duschen immer noch auf demHerd einenLiter Wasser warm..  Ich bin zu faul und härte mich ab!

dieses und das letzte Bild stellen Toilette/“Dusche“ dar.Dusche hängt und funktioniert nicht.Waschbecken ohne Wasser.Aber auf der Toilette kann man sitzen. Spülung oft mit Plastiktöpfen aus der „Dusche“.Zähneputzen und Händewaschen im Spülbecken der Küche… man ist ja unter sich *grins*.

Die „Dusche“
Immer!!!! kostet es Überwindung!!!

Wohnzimmer ; der Tisch ist tiefergelegt.Man sitzt quasi auf dem Boden um den Tisch rum;praktisch!

Schlafzimmer mit Moskitonetz und Katze

Alzi,unsre Katze; wir sind ihre Sklaven…

Internat

Arbeitsfelder für die Schüler

Kittys Arbeitsplatz im Verwaltungsgebäude

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Ende des unendlichen Regens hatten wir tatsächlich das Glück,nach 8 stündiger Fahrt an die Schule in Salay zu kommen,ohne naß zu werden,jedenfalls auf der Hinfahrt mit Jeepney,Tricycle und Motorrad (auf der Rückfahrt waren wir durchnaß auf dem Motorrad…).

Dort hatten wir anläßlich eines Schulfestes ein Essen gesponsert,für die Kinder. Es war der Tag der Eingeborenenkultur -und Selbstverständnisses der Mangyans. Diese unterpriveligiere Minderheit hat in der Schulleitung eine Stimme bekommen, um dieser Kultur ein Selbstbewußtsein zu geben! Tolle Schule und Leitung!

Deshalb sind auch alle in Eingeborenentracht und die Schulleitung im phillipinischem Festtagsgewand!

links der Chief des Dorfes in tradidionellem Gewand,rechts die Schulleiterin (übrigens eine sehr engagierte Frau!)

ein paar Bilder des Festes

alle Kinder in traditioneller Tracht

der sehr engagierte Chief

ich koste unsre gesponserte Süßspeise… gewöhnungsbedürftig *s*

beim Gang durchs Dorf. Wir /ihr haben dort Wassepumpe und Kindergarten eingerichtet…

Schulleiterin und sehr engagiert für die Anliegen der Mangyans

chief und sie

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