Es ist 3.45 morgens.Seit Tagen versuch ich ins Internet zu kommen … unmöglich,zu schwach. Jetzt ,in der Nacht,klappts ganz gut;ob das Laptop mitmacht,… wir werden sehen.
Vorgeschichte: Schon einige Zeit vor Weihnachten hatte sich eine ehemalige Nonne an Kitty gewandt,mit der Bitte um dringende Hilfe. Die Exnonne hatte hier in Tugdaan lange mit Kitty zusammengearbeitet und ist jetzt in leitender Funktion einer Hilfsorganisation. Es handle sich um einen 13-jährigen Jungen,ULWAY,der völlig verkrüppelt auf die Welt gekommen war,völlig unselbständig ist und nur getragen werden kann. Er nimmt am Schulunterricht teil,sei intelligent,werde aber am nächsten Schuljahr wohl nicht mehr teilnehmen können,da der Transport ohne Rollstuhl nicht mehr möglich sein wird.Und den kann sich die Familie nicht leisten…. der Rollstuhl sei sein und der der Familie sehnlichster Weihnachtswunsch!
Eigentlich,wie schon erwähnt,sind die Spendengelder auf die Essensprojekte beschränkt,aber in diesem Fall sagte ich zu und war notfalls bereit,das Geld für den Rollstuhl aus eigener Tasche zu bezahlen… Zufällig hatte es sich ergeben,daß Ulway,so heißt der Junge, nur eine Stunde mit dem Bus vom Gefängnis,welches ich im letzten Artikel beschrieb, entfernt auf der Insel Iloilo wohnte. So konnten wir die Sache selbst in Augenschein nehmen.
Um es gleich vorwegzunehmen: es war die richtige Entscheidung,ihm den Rollstuhl zu ermöglichen. Die Großfamilie wohnt zwar in Verhältnissen einer dortigen unteren Mittelschichtfamilie.Nehmus „Kleinfamilie“ selbst aber in einer Bambushütte im Anbau. Er hat noch drei ältere,gesunde ,Geschwister. Der Vater leidet an schwerer Arthritis und ist ans Haus gebunden. Die Mutter ist stark vorgealtert und abgearbeitet,die einzige Verdienerin als Aushilfe… ohne die Unterstützung derRestfamilie könnten sie nicht auskommen.Und in der Restfamilie gibts nur eine Verdienerin.
Zu Ulway selbst: ein aufgeweckter Junge, der sich ganz gut ausdrücken kann. Er ist vollständig bewegungsunfähig. Alle großen Gelenke sind -inzwischen- in Beugestellung zusammengezogen und lassen sich überhaupt nicht mehr strecken. Einzig frei beweglich sind beide Handgelenke und die Finger. Ohne Behandlung werden wohl auch diese irgendwann steif. Übrigens,eine Diagnose zu dieser Erkrankung gibts nicht und eine Behandlungsmöglichkeit schon gar nicht! Selbst wenn es einen Physiotherapeuten gäbe, die Familie könnte sich ihn nicht leisten. Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Insel keinen Krankengymnasten (hier auf Mindoro ganz sicher keinen,hab mich schon erkundigt). …………….. an solchen „Banalitäten“ sieht man erst,wie guts uns geht und wie gut unser Krankenversorgungssystem doch ist… Es wird zwar immer rumgemeckert,wenn irgendetwas zugezahlt werden muß,wir nehmen aber doch alle gern in Anspruch,bei schon kleinen Einschränkungen und Wehwehchen, sich per Krankenschein massieren zu lassen oder in Reha zu gehen… nur so nebenbei.
Der Rollstuhl ist für alle schon eine Riesenerleichterung! Nehmu ist glücklich.Der weitere Schulbesuch ist zunächst gesichert. Aber natürlich muß wenigstens die Beweglichkeit der Finger erhalten bleiben.Nur so kann er wenigstens den Traum an eine sinnvolle Zukunft träumen! Die Tastatur eines Handies kann er bedienen.Dies kann er sich manchmal von einem seiner Cousins ausleihen. Oder zB eine kleine,einfache,tragbare Tischklaviatur… ich werd mich mal mit Fachleuten hier unterhalten. Die Familie selbst ist sehr bemüht und würde wohl auf jeden Fall mitmachen. Vielleicht fällt euch was ein!
Jetzt aber ein paar Bilder,damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt.
Leider hat das nicht geklappt.Es ist jetzt kurz vor 5 Uhr und das Internet ist wohl zu schwach für die Bilddateien.
Für die Berichte über die zwei Schulweihnachtsfeiern werd ich wohl zuerst in der Nacht,die Bilder versuchen,rüberzubringen.
Schick jetzt erstmals diesen Teil ab und verkrümel mich nochmals ins Bett.. Gute Nacht!