Die Zeit zerinnt zwischen den Fingern…
Unser wohl eindruckvollstes Projekt
hab ich noch gar nicht beschrieben:
Dienstags, Korail:
Korail, eine Blechhüttensiedlung, liegt inmitten eines riesigen Sees eher am Ortsrand von Dhaka. Es handelt sich um „gehobene“ Slums. Feste Blechhütten, meist gestampfter Lehmboden, festere Strukturen; d.h. es gibt die „Dorfkneipe“ , den Dorfladen(Bild und wenn man weiter raus kommt eigentlich alles,was man so zum Leben braucht: Töpfe,Tücher usw . Hab dort zB meinen „Longi“
gekauft und schnell zurechtnähen lassen: die ortsübliche Alltagsrockbekleidung der Männer, die man, wie in Schottland, unten ohne trägt und bei diesen klimatischen Verhältnissen sehr praktisch sind: man hat immer etwas kühle, also einen kühlen Hintern und wenn man irgendwo im Örtle einen Mann an der Mauer hocken sieht, dann rupft der da kein Gras, sondern er pinkelt… Ich selbst trag ihn natürlich nur zu Haus, hier aber praktisch immer.
Nach diesem kulturellen Abschweifen wieder zu Korail :
Wir erreichen die Hütten mit unsrem ganzen Equipment nur mit einem Boot. Allerdings ist dieser See so giftiggrün versifft, unendlich verdreckt, eine üble Brühe, wie ich sie in meinem Leben noch nicht gesehen hab! Wer da reinfliegt, taucht als Monster wieder auf!
die Anlegestelleund der Blick von dort, und wie immer:
Kinder finden es überall toll…
Die Patienten wie überall nur einfachste
Leute mit den entsprechenden Beschwerden…
…Kommentar: Dieses könnte auch als Abschiedsbild von Bangla gelten.
Unsre Arbeitsbedingungen dort sind prima: jeder ein eigenes Zimmer und funktionierender Ventilator-bei diesen aufgeheizten Blechdächern eine echte Wohltat!
Das eigentliche Prunkstück dieser Siedlung ist aber die Schule, welche „Babul“ auch hier für die Ärmsten eingerichtet hat. In 2 Schichten werden rund 240 Kinder unterrichtet und verpflegt, in relativ hellen, großen Räumen.
die erste Klasse,welche an unsrem Sprechstundentag im Hof unterrichtet wird.
Ordnung muß sein:
Die Köchin,die an dieser Feuerstelle für all die Kinder -vor-kocht. Da wir nachmittags, im gleichen Ort etwas weiterziehen und nochmals Sprechstunde machen, essen wir auch hier und sie kocht mir immer etwas extra „Unscharfes“, was mir allerdings immer noch den Schweiß auf die Stirn treibt…
und schließlich die Essensausgabe, bei der wir ab und zu mitwirken, weil´s den Kindern besonderen Spaß macht!???
Da ich wusste, dass unsrem Projekt einige Schulen angeschlossen waren, hatte ich vor meinem Einsatz Kontakt mit der Schuldirektorin meines Praxisortes, Frau Rinder-Kasper, aufgenommen, mit der Frage einer Schulpartnerschaft. Sie war hellauf begeistert, mal solch einen Versuch zu starten-Hochachtung!- und wir werden mal sehen: Korail haben Babul und ich uns dazu ausgesucht. Hab noch ein paar Einzelbilder von Schülern aufgenommen, hab sie in ihrer häuslichen Umgebung photographiert und werd sie dann mal den Kindern vorstellen. Bin richtig gespannt!
Grüßle! Wie auch meine Tochter sich oft verabschiedet,soll ich wohl sagen,*s*