Dienstag,den 7.1.2014

 

DSCF1131Das Bild hab ich heute Nachmittag auf der Heimfahrt aufgenommen,als es mal für ein paar Stunden ausnahmsweise schön war,damit ihr sehen könnt,wie hoch diese Berge sind,richtig hochgebirgig aber tropisch bewachsen; denn:

 

Szenenwechsel: Es regnet!

 

Die schweren,schwarzgrauen Wolken verhüllen jeden Morgen bei der Anfahrt die Berge und zwängen sich oft bis in die Reisfelder der Ebene hinaus.Selbst hier in Calapan schüttet es von einer Minute zur andren so stark,daß das steile Sträßchen vor dem Haus für Minuten unter Wasser steht;

dann reißt der Himmel wieder auf und für Stunden scheint wieder die Sonne.Seit drei Nächten regnet es häufig und dadurch wird auch das Schlafen erträglicher.Die Einheimischen frieren -wirklich!-und ich zieh mich zum Pennen immer noch aus!

 

Wir klappern jetzt den riesigen Bergrücken ab.Jeden Tag in ein andres Bergdorf  auf unterer mittlerer Ebene,bis eben der letzte befahrbare Weg zu steil wird und deshalb einfach in einem Dorf aufhört;ab da gibt’s nur noch Trampelpfade!

Diese Dörfer kleben richtig an den steilen Hängen und ziehen sich vom Dorfplatz mehr als hundert Höhenmeter rauf,von Hütte zu Hütte nur durch einen schmalen,lehmigen (meist äußerst glitschigen),in den Hang eingegrabenen,stufigen Weg getrennt.Da wird auch schon mal ein altes Fahrrad bis zu Dorfweg runtergetragen DSCF1087

 

und ich werd anerkennend bestaunt,wenn ich mich vor der Sprechstunde auch mal da oben umschau,und nicht auf die Nase falle…

 

Da aus diesem steilen Hinterland nur vereinzelt höher lebende Mangyans kommen hab ich doch eher „geruhsame“ Behandlungstage:so zwischen 30 und 60 Kranke,wirklich angenehm!Ich kann mir schön Zeit lassen und wir sind nachmittags wieder zu Hause.Das Team hat dann noch oft zwei Stunden Schreibarbeit (die deutsche und die philippinische Bürokratie haben sich gesucht und gefunden…),während ich mich mal hinlegen kann oder „ins Städtle“ geh: Calapan ist eine 100 000Menschenstadt,mit Dorfcharakter,meist halbhohen,oft im Verfall stehenden Häusern,herunterhängenden Telefonleitungen,halboffenen,riesigen Märkten,auf denen alles zu kaufen ist und immer wieder versteckt liegende,klimatisierte Supermärkte,die keine Wünsche offen lassen…

 

06.01.2014

DSCF1081Heute wieder in einem Bergdorf,welches übrigens die Japaner von Grund auf saniert hatten.

Deshalb auch erstmals ein Gefängnisbau…er dient hier hauptsächlich zum Ausnüchtern von Randalierern.

Er besteht aus 2 Zellen:in der ersten Wohnt eine ganze Familie auf Dauer und in der 2.Zelle ist unser Praxisraum untergebracht… ich will gar keine Kommentare lesen…“s“!

 

 

 

 

 

 

vom „Oberdorf hat man einen unendlichen Blick übers Land.Hinten links, der Höhenzug ,wohnen wir in Calapan

 

 

Vor jeder Untersuchung wird jeder Patient gewogen und Temparatur gemessen;bei den Erwachsenen dazu noch der Blutdruck.

Das Gewicht ist wichtig;bei den Kleinen,um eine Unterernährung zu verifizieren und die Entwicklung der Ernährung festzustellen (bei Unterernährung geben wir Spezialnahrung für einen Monat mit);bei den Erwachsenen spielts bei der  Tuberkulosediagnostik eine Rolle: anhaltender Husten und Gewichtsabnahme sind-unter anderem- ein wichtiger Hinweis,akut dranzubleiben.

 

 

   unsere „Zellennachbarin“.Der rote Mund kommt vom häufigen Betelnußkauen.Die Betelnuß wächst dort überall an palmen- oder farnartigen Bäumchen,also umsonst verfügbar  (schaut mal unter Wikipedia nach),hat eine alkoholartige Wirkung und unterdrückt das Hungergefühl…also genau zugeschnitten auf die Mangyans,denen das leben sonst so gut wie nichts zu bieten hat und dazu noch nichts zum Essen haben…Alkoholprobleme (wie bei uns zum Beispiel….es wäre doch interessant,wenn jeder bei uns,der Alkohol trinkt,einen blauen Mund hätte…“g“) gibt es bei den Mangyans so gut wie keine!

 

  eine Frau,die von uns gerade erfahren hat,daß sie mit dem elften Kind schwanger ist… die ist richtig „bedient“.Ich hab sie übrigens gefragt,ob ich das Bild von ihr mit einem Kommentar meinen Freunden zeigen darf!

 

  unsere „Zellennachbarin“ später zufällig beim Wäschewaschen…da gehts uns doch gut…

 

 

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1 Antwort zu

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